Ich habe mal getrennt und das zeite Kapitel eingeleitet, sonst wird es zu lang.
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Helene hatte erst ziemliche Probleme damit gehabt, soch hier zurecht
zu finden, schließlich war ihr der Ort nicht ganz geheuer gewesen und
auch die Tatsache, das sie urplötzlich zum Träger eines goldenen
Kreuzamulettes geworden war. Dann hatte ihr ein blonder quasselnder
junger Mann einen Plan in die Hand gedrückt und Hel ihrem Schicksal
überlassen. Das junge dunkelblondhaarige Mädchen wunderte sich auch
immer noch darüber, dsa man sie anscheinend mit "Hel Hellea" aufgeruffen
hatte. War Hellea also eine Bezeichnung für "Menschenmädchen kommt auf
eine Schule für Götter"? Helene kratze sich verwirrt am Kopf und
überlegte scharf, ob sie nicht doch das opfer eines Traumes war oder
einfach nur Wahnvorstellungen hatte. In ihrer Verwirrtheit und
Planlosigkeit lief sie in Jemanden hinein und landetete prompt auf ihrem
Hintern. "Autsch!" schmerzhaft rieb sie sich den Hintern, während sie
wieder auf die Füße kam. Eine Hand wurde ihr helfend entgegengestreckt
und dankbar nahm Hel sie entgegen. "Danke und...tut mir leid!"
entschuldigte sich die zerstreute Schülerin erstmal und blickte in das
Gesicht einer weißhaarigen jungen Frau. "Kein Problem, ich sehe es dir
nach, weil du gerade nu hierher gekommen bist, aber an sonsten ist das
Rennen auf dem Schulgelände verboten!" ermahnte sie die Frau im
mahnenden Lehrerton und hob den Plan auf, den Hel bei ihrem Sturz hatte
fallen lassen. "Tut mir leid, aber...wo bin ich hier? Und warum muss ich
als Mensch auf eine Götterschule?!" entgegnete Hel ihr und nahm der
Weißhaarigen den Plan aus der Hand. "Ach, du bist warscheinlich die
Schülerin, die sich für einen Menschen hält! Hel, nordische Göttin der
Unterwelt!" antwortete ihr die weißhaarige Frau und sah das Mädchen
dabei kopfschüttelnd an. "Nordische Göttin des Todes? Entschuldigen
Sie...wie war Ihr Name noch? ..Also ich bin gewiss keine Göttin und
schon gar keine aus der Unterwelt! Da liegt sicher eine Verwechslung
vor!" schockiert sah ds Mädchen ihren gegenüber an, die sich ihr kurz
als "Iris, griechische Götttin des Regenbogens und deine Kunstlehrerin!"
vorstellte. Also hatte Hel diesen mahnenden Ton schon richtig, als den
eines Lehreres zugeordnet. "Aber...!" wollte das junge Mädchen
protestieren, wurde aber von der Lehrerin unterbrochen, "Du eilst dir
dein Zimmer mit dem Menschenmädchen Yui Kusanagi, soweit man mir gesagt
hat. Am besten bringe ich dich mal hin und du kommst erstmal zur Ruhe!".
Damit hatte die eißhaarige Lehrerin das Mäschen auch schon gepackt und
mit sich gezogen. Schnell schritt diese Richtung Wohnheime uns setzte
Hel vor einer Zimmer türe ab. "hier ist es!" kurz klopfte Iris an die
Türe, ehe sie einfach eintrat. "Scheinbar ist deine Zimmergenossin noch
nicht da! Dann such dir schon mal dein Bett aus und leg dich schlafen!
Morgen beginnt dann pünktlich der Unterricht!" meinte Iris und lirß Hel
anschließend dann alleine. Ziemlich verwirrt und auch irgendwie
ägnstlich, setzte sie sich auf eines der Betten und dachte nach. Was
würden ihre Eltern dazu sagen, wenn sie gar nicht mehr zu Hause
auftauchte? Sie würden sich furschtbar sorgen und Hel würde wohl, wenn
sie diesen Zeus richtig verstanden hatte, gar nicht hier wegkommen, enn
sie alle die Prüfung nicht bestehen würden. Verzweifelt kroch das
blauäugige Mädchen mit den wüsten langen Haaren unter ihre Bettdecke und
weinte sich in den Schlaf.
Am nächsten Tag wurde Hel wach und
stellte fest, dsa sie verschlafen hatte. Da sie also keine Zeit mehr
fürs Frühstück mehr hatte und mit ihrer Schuluniform geschlafen hatte,
brauchte sie sich nicht hetzen, um zum gegenüberliegenden
Unterrichtsgebäude zu gelangen. Als sie den großen Empfangssaal
passerte, fiel ihr prompt auf, das sie den Plan, den dieser Apollon ihr
gegeben hatte, in ihrem Zimmer vergessen hatte. Da es schon so spät war,
konnte Hel auch nicht zurück. Plötzlich kam ihr von der Treppe aus
Jemand entgegen, der sich als rothaariger Junge oder Mädchen mit spitzen
Ohren und einem seltsamen Grinsen auf den Lippen entpuppte.
Seltsamerweise hatte er die selben Tattoos unter den Augen, die Hel
schon seit ihrer Geburt trug. "Hey du, kannst du mir sagen, wie ich zur
dritten Klasse komme?!" sprach Hel den Rothaarigen direkt an. Dieser kam
direkt auf sie zugetrippelt und grinste sich einen ab: "Na, das
wüsstest du wohl gerne Honey, oder?~" entgegnete er ihr und rückte der
Blonden dabei ziemlich nah auf die Pelle. "Ja, aber ohne das du so an
mir klebst, Ginger!" ziemlich unwohl fühlend, durch seine Nähe, schob
sie ihn ein wenig von sich weg. "Ginger?!" verwirrt sah der Rothhaarige
sie an. "Ein Begriff für rothaarige Leute! zeigst du mir jetzt den Weg
zu meiner Klasse?!" wollte Hel von ihm wissen. Doch Ginger wich von ihr
und trippelte mit den Worten, "Ähm,...nein~!" einfach ab. Seuftzend
stand Hel im Raum und blickte den rothaarigen Perversling nach, bis
plötzlich jemand Fremdes die Stimme erhob: "Bleib bloß von dem weg, der
hat nur Blödsinn im Kopf! Außerdem flirtet der mit jedem Mädchen so!".
Als Hel sich herumdrehte, fand sie plötzlich ein Mädchen auf der Treppe
vor, von der auch Ginger gekommen war. Sie hatte lange schwaze Haare,
braune Haut und trug ägyptischen Schmuck. "Kannst du mir meine Klasse
zeigen? Ich heiße übrigens Helene, kannst mich aber Hel nennen!" stellte
sich die Blonde dem ägyptischen Mädchen vor. "Mein NAme ist Sachmet und
ja, meinetwegen nehme ich dich mit!" antwortete ihr das Mädchen und
landete mit einem sehr katzenhaften Sprung neben ihr. Leicht erschrocken
sah Hel sie an, da "Sachmet" einfach von der Treppe gesprungen war.
"Komm, wir sollten Prometheus-Sama nicht warten lassen!" rief die
Schwarzhaarige nach ihr, als Hel sich nicht rührte und dem Mädchen
verunsichert hinterher gesehen hatte. Also folgte die Blonde eilig der
Katzendame, die so sicher durch die Gänge schlenderte, als wenn sie hier
zu Hause wäre.
Im Klassenraum angelangt, hatte Hel sich direkt
den Platz neben Sachmet geschnappt und saß somit in erster Reihe der
riesigen Klasse. Allerdings tellte Hel grinsend fest, das die weiblichen
Götter hier eindeutig in der Überzahl waren, außerdem erkannte sie
Ginger von eben wieder, der sie eigentlich problemlos hätte mitnehmen
können. "Du und dieser Loki, ihr köntet verwand sein!" richtete Sachmet
dsa Wort an Hel. "Wer? Der gemeine Pfurts da und ich? Niemals!"
entgegnete Hel ihr, ehe auch schon der Lehrer die Klasse betrat.
Prometheus fiel ihr sofort, durch sein raubtierhaftes Grinsen und seine
inteligent dreinblickenden Augen direkt auf. Seine schwarzen langen
Haare hatte er zu einem Pferdeschwanz gebunden und die Lehrerjacke trug
auf seinen Schultern, anstatt sie richtig anzuziehen. "Oyasumi Schüler,
ich bin Prometheus, euer Sensei und ich begrüße euch zu einer Stunde
menschlicher Geschichte!" begrüßte der Lehrer seine Schüler mit einer
sehr sanften Stimme und wollte sich gerade auf den Stuhl hinter dem Pult
setzen, besinnte sich aber dann doch eines Besseren. Amüsiert lächelnd
hob der Lehrer etwas vom Stuhl auf, dsa Hel stark an ein Pfurtskissen
erinnerte. "Ich glaube, da war einer sehr einfallslos, was das
Begrüßungskomitee angeht!" lächelnd warf der junge Mann das Kissen, bis
es auf Lokis Schreibpult landete, "Du musst du dir schon was besseres
einfallen lassen, um mich mit sowas zu erwischen, Loki, König der
Scherzkekse!". Murrend packte der Rothharige seinen Scherzartikel weider
weg und meinte dann ganz keck: "Na dann, erde ih dsa mal tun! Mein
nächster Streich wird ein echter Kracher!". Doch der Lehrer erwiederte
ds Grinsen und entgegnete: "Wenn du das tust, setzt es was! Beim dritten
Mal dsa ich dich erwische, erwartet dich eine nette Überraschung!".
Danach fing Prometheus-Sensei an und schrieb "Die Geschichte der
Menschheit" an die Tafel. Während der Stunde erklärte er und das gar
nicht mal so schlecht, wie die Menschen entstanden sind und wie sie sich
im Laufe der Jahre so entwickelten. Allerdings tat sich Hel doch ein
wenig schwer mit dem unterrrichtsstoff, da Prometheus-Sensei in Monden
und Jahrtausenden rechnete und nicht in Tagen, Wochen oder Jahren. Zwar
erklärte der Lehrer ihr, wie man umrechnen konnte, allerdings kam sie
nicht weit damit, da Sel eine Mathematik Dyskalkulie hatte. Während der
zeit versuchte Loki den Lehrer noch zei weitere Streich zu spielen, der
letzte Streich war ein Eimer an der Klassentüre, dem Prometheus nur
knapp entkommen war. Loki ärgerte sich ziemlich darüber, das seine
Streiche bis jetzt bei dem Lehrer noch nicht gefruchtet hatten, doch dis
sollte sich schnell ändern, als Prometheus ihn dann nach vorne rief.
"Loki, komm doch mal nach vorne und bring einen Stift in deiner
Llieblingsfarbe mit! Ich denke, es ist jetzt Zeit für deine
Überraschung!" zitierte der Schwarzhaarige Loki mit einem
unheilverkündenden Lächeln nach vorne. "Wetten, der kriegt jetzt sein
Fett weg?!" flüsterte Hel Sachmet ins Ohr. Ziemlich verwirrt kam Loki
mit einem roten Filzstift nach vorne zu Prometheus ans Pult. "Gut so!
Jetzt schreb mal horizontal Klassenclown auf das Blatt! Also einen
Buchstaben unter den anderen und gib dir Mühe!" forderte der Lehrer und
überreichte Loki ein leeres Blatt Papier. Skeptisch tat der Rothaarige,
was der Lehrer von ihm verlangte. "jetzt falte einen Trichter aus dem
Blatt. Aber so, das die Schrift noch zu sehen ist und klebe es hiermit
zusammen!" forderte der Lehrer ih weiter auf und händigte dem Jungen
jetzt eine Rolle mit Klebestreifen aus. Auch diese Aufgabe wurde von dem
Rothaarigen erledigt. hel, die als Mensc so etws schon kannte, aus
Ihren Geschichtsbüchern über alte unterrichtsmethoden zumindest, wuste
inzwischen wa da auf Loki zukam und konnte sich deshalb den Aufruf: "Oh
oh!" nicht mehr verkneifen. "Wieso, was ist denn damit?!" wollte Sachmet
sofort wissen, die sich dem gesammten uterricht über von Hel abgewandt
hatte. "Bei uns Menschen wird sowas, dsa Hütchen der Schande genannt!"
raunte der Blonde ihrer Tischnachbarin zu. "So nd jetzt erklärt uns
Fräulein Hellea uns nun, was es mit Herrn Laevateinss Präsent so auf
sich hat! enn du dafür aufstehen würdest, damit alle dich hören, wäre
das wirklich nett!" forderte er nun auch jetzt Hel auf, während er seine
Schultasche von einem kleinen Höckerchen nahm, das neben seinem Pult
gestanden hatte und dieses an die nächstbeste Ecke an der Wand stellte.
Erschrocken zuckte Hel zusammen und entgegnete ein enig ängstlich:
"Aber ich muss mir nicht auch so eins aufsetzen, oder?!". Doch
Prometheus entgenete nur lächelnd: "Nein, du nicht! Außer du benimmst
dich hier nicht! Sonst bekommt nur unser guter Loki eins!" und setzte
Loki seinen eigenst selbsgemachten Spitzhut auf, allerdings falscherum,
sodass die Schrift bei seinem hinterkopf stand. Zaudernd stand Hel nun
auf, um der Klasse nun zu erklären, wozu man früher solche Hüte getragen
hatte. "Solche Hütchen bekamen früher die Kinder auf, die in der Klasse
nicht benimmen oder was angestellt haben! Man setzte ihnen diesen Hut
auf und für ein paar minuten in eine Ecke, mit dem Gesicht Richtung
Wand! Dort wollte das Kind über seine Fehler nachdenken, während die
gesamte Klasse es ausgelacht hat!" erklärte sie der Klasse und man
konnte förmlich dabei zusehen, wie Loki dabei blasser und blasser wurde.
"Also, ab in die Ecke und das für 15 Minuten!" grinsend schickte der
Lehrer Loki in die Ecke, während Hel sich wieder setzte und die gesamte
Klasse anfing über den armen Rothaarigen zu lachen.
Da es langsam zu Dämmern begann beschloßen Bastet und
Gullveig wieder auf ihr Zimmer zu gehen, allerdings hatten sie ein Problem. Sie
waren so weit gelaufen das sie nicht mehr wirklich wussten wo ihr Zimmer war
und sie hatten auch die Karte nicht dabei. „Was machen wir jetzt Bastet-Chan?
Wir haben uns verlaufen.“ Gullveig klammerte sich etwas ängstlich an Bastets
Arm. „Ach ganz ruhig Gullveig wir finden unser Zimmer schon.“ Bastet lächelte
ihre neue Freundin aufmunternd an. „Ich hoffe du hast Recht ich möchte nicht in
der ersten nacht im Freien übernachten.“ Sie hielt sich weiter an ihrem Arm
fest und sah sich etwas um. Eigentlich war sie es wegen ihrer Herkunft ja
gewohnt öfter im freien zu schlafen, aber bei neuen Umgebungen machte es sie
ein wenig nervös. Die beiden landeten dann auf einer Art Trainingsplatz auf der
ein Mädchen trainierte. Ihre roten kurzgeschorenen Haare hoben sich stark von
ihrer blassen Haut ab, ebenso wie ihre stechend grünen Augen die auf den beiden
Freundinnen ruhten als sie sie bemerkte. Sie hatte ein Nunchaku in der Hand.
„Ihr seht so verloren aus alles klar bei euch?“ das Mädchen klang freundlich
und kam zu ihnen. „Naja verloren nicht wirklich eher verlaufen.“ Gab Bastet
etwas verlegen zurück. „Ich bin Bastet und das hier ist meine Freundin
Gullveig.“ Gullveig lächelte kurz als Bastet sie vorstellte. „Schön euch kennen
zu lernen. Ich bin Schathach ihr könnt aber Scatty zu mir sagen.“ „Kannst du
uns vielleicht helfen unser Zimmer wieder zu finden Scatty?“ fragte Gullveig
ein wenig kleinlaut. Scatty lächelte und entblößte dabei, fast schon
unnatürlich, schöne weiße Zähne. „Natürlich kann ich das, ist kein Problem für
mich.“ Sie nahm Gullveigs Hand wie bei einer Prinzessin und führte sie etwas
näher an ihr Gesicht als wollte sie ihr einen Handkuss geben, stattdessen
schnupperte sie nur kurz daran. Verwirrt und etwas ängstlich lies Gullveig die
rothaarige gewähren. „Was machst du da?“ fragte sie leise und auch ein wenig
Neugier klang in ihrer Stimme. „Ich habe deine Fährte aufgenommen.“ Kam die
Antwort von Scathach mit einem leichten Grinsen. „Wie ein Bluthund sozusagen.“
Bastet verzog leicht das Gesicht. Sie mochte Hunde nicht, das oder besser
gesagt der einzige Hundeähnliche den sie mochte war Anubis, ansonsten waren ihr
Hunde einfach nur zu wider. Auch Gullveig sah etwas angeekelt aus woraufhin
Scatty lachen musste. „Nun schaut doch nicht so angewidert ihr beiden ich werde
euch schon nicht auffressen oder so was.“ „Das hatte ich auch nicht erwartet.“
Gab Bastet zurück. „Aber es ist schon außergewöhnlich das du so eine gute Nase
hast für einen Menschen. Darf ich fragen woher?“ Scathach zuckte nur mit den
Schultern. „Man kann sagen sie ist angeboren, aber in einem Punkt muss ich dich
leider korrigieren den so ein ganz normaler Mensch bin ich auch nicht. Denn
solange ich nicht umgebracht werde bin ich quasi unsterblich.“ Gullveig und
Bastet sahen sie verblüfft an. „Wie kann da….“ Begann Gullveig aber Scathach
stoppte sie mit einer Handbewegung. „Das kann ich euch vielleicht das nächste
Mal erklären, jetzt lasst uns euch zwei lieber auf euer Zimmer bringen ja?“ sie
lächelte und ging dann einfach voraus. Die anderen beiden standen erst noch
verblüfft wie angewurzelt da eh sie der rothaarigen in ihrer Militärhose und
dem dazu passenden Tanktop mit schnellem Schritt folgten. Zu dritt gingen sie
fast durch die halbe Schule ehe sie an Bastets und Gullveigs Zimmer ankamen.
„So hier bitte ihr beiden, dass müsste euer Zimmer sein oder?“ Gullveig nickte.
„Ja das ist es danke schön Scathach.“ Scatty schmunzelte. „Na dann wir sehen
uns sicherlich nochmal wieder.“ Sie hob die Hand und ging dann davon. Bastet
sah ihr kurz nach eh sie die Tür öffnete und mit Gullveig ins Zimmer ging. Sie
ging direkt zu ihrem Bett und lies sich darauf fallen. „Ich bin müde.“ Nuschelte
sie in ihr Kissen. Gullveig lachte leicht. „Heute ist ja auch viel passiert da
ist es ganz normal das man geschafft ist.“ Auch sie setzte sich auf ihr Bett
und zog sich zum schlafen um. Ein leises schnurrendes Geräusch erfüllte
plötzlich den Raum und Gullveig sah sich fragend nach dessen Herkunft um. Sie
schmunzelte als sie entdeckte das es von Bastet kam die bereits ins Land der
Träume gereist war. Behutsam deckte sie ihre neue Freundin zu und legte sich
dann selbst schlafen.
Das schrillen des Weckers warf Bastet aus ihrem Traum und
sie saß wie eine Eins im Bett. „Wie was wo brennts?“ Ein Lachen auf der anderen
Seite des Zimmers zog ihre Aufmerksamkeit auf Gullveig die sich gerade ihre
Schuluniform anzog. „Es brennt nirgends wir müssen uns aber für die Schule
fertig machen Bastet-Chan.“ Was? Schule? Fragte sie sich selbst doch dann
dämmerte es ihr so langsam wo sie war und ein lautes Seufzen entkam ihr. Sie
war gestern so fertig gewesen das sie ganz vergessen hatte das sie gar nicht
Zuhause in ihrem Tempel war sondern in Zeus Götterschule. Sie stand auf und
streckte sich ausgiebig, da sie bereits mit der Uniform geschlafen hatte musste
sie sich nicht umziehen. Stattdessen zupfte sie sie sich nur ein bisschen
zurecht das sie nicht ganz so zerknittert aussah. „Bist du fertig Bastet-Chan?“
fragte Gullveig sie freundlich woraufhin Bastet nur stumm nickte. Sie hasste es
früh aufstehen zu müssen. Fröhlich lächelnd nahm Gullveig ihre Hand und zog sie
aus dem Zimmer. „Nun sei nicht so ein Morgenmuffel.“ Statt zu antworten
grummelte Bastet nur etwas und lies sich von ihrer Freundin ziehen. Am liebsten
würde sie zurück ins Bett und sich in ihre Decke einkuscheln, aber sie musste
ja zur Schule gehen sonst könnte sie nie zurück nach Hause.
Als die beidem am Klassenzimmer ankamen setzten sie sich
schnell auf zwei leere Plätze in der mittleren Reihe. Bastet saß am Fenster und
war deswegen sehr erleichtert, vielleicht würde die Sonne ihr Energie geben um
richtig auf zuwachen. Sie lies den Blick durch die Klassse schweifen und
stellte fest das es mehr Mädchen als Jungen waren. „Sieht aus als wären wir
Zahlenmäßig überlegen.“ Flüsterte sie zu Gullveig, die allerdings nicht darauf
zu reagieren schien, da bemerkte sie dass ein Junge sich neben sie gesetzt
hatte. Er hatte fliederfarbene Haare und hatte einen Blick als ob er zu viel
Baldriantee getrunken hätte und selbst noch halb am schlafen war. Irgendwie kam
er Bastet allerdings bekannt vor, sie war allerdings zu müde um richtig denken
zu können. Gullveig war etwas näher zu Bastet gerückt mit ihrem Stuhl und sah
etwas nervös aus, woraufhin Bastet sie sanft am Handgelenk nahm und ihr zu
flüsterte. „Hey kein Grund nervös zu werden Gullveig ich glaub nicht das er dir
was tut und du musst auch nicht schüchtern oder nervös werden.“ Lächelnd knufte
sie ihre Freundin sanft gegen die Schulter und Gullveig gab ihr das Lächeln
zurück und atmete dann tief durch um sich zu beruhigen. Der Junge hatte die
beiden Mädchen aus dem Augenwinkel heraus beobachtet, blieb aber stumm und sah
weiter nach vorne zum Lehrerpult. Ein roter Schatten huschte von der Tür aus an
Bastets Augenwinkel vorbei und setzte sich auf den Platz hinter ihr. Als sie
und auch Gullveig sich umdrehten entdeckten sie das Mädchen von gestern Abend,
welches die beiden freundlich anlächelte. „Ach hallo ihr beiden so schnell
sieht man sich wieder.“ Meinte sie freundlich. „Scathach richtig?“ bemerkte
Bastet. Das Mädchen nickte. „Aber ich hab schon gesagt das ihr mich Scatty
nennen könnt Scathach ist doch zu schwer und zu lang.“ Gullveig wollte gerade
antworten als ihr Gespräch durch das Erscheinen des Lehrers unterbrochen wurde.
Er wirkte mit seinem schwarzen Pferdeschwanz und der Lederjacke nicht wirklich
wie ein Lehrer, dafür strahlte er genauso viel Autorität aus wie Thoth-Sama
fand Bastet. Der Lehrer der, als er am Pult ankam, sich als Prometheus
vorstellte blickte dann prüfend über die Klasse, dann lächelte er freundlich
und wollte sich gerade setzen. Bastet hörte ein leises Kichern und sah sich
danach um und stellte fest das es von dem rot haarigen kam mit dem sie sich
kurz nach der Eröffnung unterhalten hatte. Das Kichern verstummte jedoch als
dieser feststellte dass Prometheus sich doch nicht gesetzt hatte und
stattdessen etwas in der Hand hielt, das dann auch promt auf dem Pult des
rothaarigen landete. Nach einer kleinen Konversation zwischen Prometheus und
Loki, begann Prometheus mit seinem Unterricht. Loki versuchte den ganzen
Unterricht Prometheus irgendwie rein zu legen, nach dem es beim dritten mal
nicht gelang machte Prometheus allerdings seine Versprechung von einer
Überraschung für Loki war. Er rief ihn nach vorn und lies ihn aus einem Stück
Papier ein Hütchen basteln. „Was soll das denn werden?“ flüsterte Bastet zu
Gullveig, welche allerdings nur mit den Schultern zuckte da sie auch keine
Ahnung hatte. Scatty hinter ihnen glugste leise aber amüsiert. „Ich weis schon
was jetzt kommt passt mal auf.“ Sagte sie leise zu Bastet und Gullveig. Auch
eine andere Schülerin schien zu wissen was folgen würde denn sie konnte sich
ein „Oh oh“ nicht verkneifen. Alle sahen zu ihr während Prometheus sie bat
aufzustehen und zu erklären was es mit der Überraschung auf sich hatte. Sie
erklärte es und Prometheus schickte danach Loki auf das Höckerchen was er
vorher in die Ecke des Raumes gestellt hatte. Die ganze Klasse musste herzlich
über Loki lachen, welcher das alles aber nicht wirklich lustig fand und
schmollend auf dem Höckerchen sitzen blieb. Dann klatschte Prometheus laut in
die Hände. „So während unser Scherzkeks nun noch seine kleine Auszeit genießen
darf werden wir mit dem Unterricht fortfahren.“ Sagte er bestimmt und das
Lachen in der Klasse ebbte langsam ab und alle konzentrierten sich wieder auf
den Unterricht.
Das Schrillen der Glocke erlöste sie dann endlich. Während
alle aus dem Klassenraum gingen nahm Prometheus Loki noch einmal bei Seite.
„Ich hoffe du hast deine Lektion gelernt.“ Loki nickte stumm und war noch immer
genervt und er fühlte sich mehr als gedemütigt. Bastet sah nur kurz zu den
beiden und lief, da sie nicht aufpasste, in eine andere Person hinein, welche
ihr mit einem wütenden Fauchen antwortet. Erschrocken weitete Bastet die Augen.
„Onee-Sama“ mehr konnte sie allerdings nicht sagen als sie ihre Schwester
erkannte denn diese machte sich schnell auf den Weg zum nächsten Unterricht.
Betrübt sah Bastet ihr nach und seufzte leicht, dann legte Gullveig ihr eine
Hand auf die Schulter. „Komm wir müssen zum nächsten Unterricht“ sie lächelte
und versuchte damit Bastet etwas aufzumuntern. Diese nickte nur als Antwort und
ging mit ihr zum nächsten Klassenzimmer. Als die beiden ankamen tummelte sich
bereits der Rest der Klasse vor der Tür und instinktiv hielt Bastet nach ihrer
Schwester Ausschau, betrübt lies sie einen Seufzer entweichen. Wenn Sachmet
nicht gefunden werden wollte dann fand man sie auch nicht. Ein sanftes ziehen
an ihrem Oberarm lies sie sich umsehen. Gullveig hatte sie ein Stück beiseite
gezogen da die Lehrerin kam um den Raum aufzuschließen. Gullveig sah die
Lehrerin an und musste kurz schmunzeln doch das verschwand sofort als sie
hinter sich eine düstere Aura spürte, sie drehte sich um und stellte fest das
sie von dem Mädchen kam das sie gestern beim bespannen von Bastets altem Lehrer
erwischt hatten. Etwas ängstlich hielt sie sich am Ärmel von Bastets Uniform
fest. Diese sah sie lächelnd an und tätschelte ihr leicht die Hand, auch sie
spürte diese düstere Aura doch versuchte sie diese zu ignorieren. Das Klicken
des Türknaufes verkündete das sie endlich ins Klassenzimmer konnten. Die
Schüler staunten nicht schlecht, der Raum war komplett anders als ein normaler
Klassenraum. Der Raum war Riesig, sicherlich halb so groß wie die
Empfangshalle. Nirgends waren Pulte zu sehen überall standen Staffeleien und es
türmten sich leere Leinwände an einer Wand von kleinen so groß wie Tagebüchern
bis hin zur Größe eines A2 großen Zeichenblattes. Neben der Tafel war noch eine
weitere Tür hinter der ein etwas kleinerer Raum war in dem 3 Brennöfen zum
brennen von Ton standen. Einige der Schüler schienen sich jetzt schon auf den
Unterricht hier zu freuen, andere dagegen weniger was sich durch genervtes
Seufzen bemerkbar machte. Die Lehrerin ging zur Tafel, vor der das einzigste
dafür aber große Pult stand, und schrieb in einer schönen wenn auch
schnörkeligen Schrift „Kunsterziehung“ daran. Dann sah sie zur Klasse. „Jeder
setzt sich bitte an eine der Staffeleien, dann erkläre ich euch was wir hier
alles schönes machen werden.“ Ein Lächeln legte sich auf die Lippen der
weißhaarigen Lehrerin während die Schüler sich alle, auf einen Stuhl der neben
einer Staffelei setzten. „Also“ begann sie dann. „Ich bin Iris, die griechische
Göttin des Regenbogens und werde euch in Kunst unterrichten. Zusammen werden
wir bestimmt ein paar schöne Werke zustande bringen.“ Scathach hob ihre Hand.
„Was ist wenn man nicht wirklich künstlerisch veranlagt ist?“ einige andere
Schüler einschließlich Bastet nickten zustimmend zu ihrer Frage. Iris lächelte
noch. „Kunst liegt im Auge des Betrachters meine Liebe.“ Sie zeichnete flink
einen Kreis und daneben eine Blume an die Tafel. „Nun sag mir was ist deiner
Meinung nach mehr die Kunst?“ fragte sie Scatty. „Die Blume natürlich.“
Antwortete diese prompt. „Das dachte ich mir.“ Schmunzelte Iris. „Weil du nur
das beurteilst was du siehst. Ich halte beides für Kunst.“ Mit dieser Antwort
zog sie nur Kopfschütteln auf sich. „Was soll an einem Kreis bitte Kunst sein?“
rief Loki aus der letzten Reihe. „Ganz einfach weil ich mir vorstellen kann was
dieser Kreis alles sein könnte. Wer sagt das es nur ein Kreis ist? Es könnte
genauso gut eine Säule von Oben oder unten betrachtet sein, oder vielleicht ein
Ring von Vorn. All das sieht wie ein ganz gewöhnlicher Kreis aus.“ Einige sahen
sich fragend an, aber nickten dann als wenn sie es verstanden hätte. „Außerdem
ist Kunst nicht unbedingt nur die Malerei, auch die Bildhauerei oder das
Töpfern sind Arten von Kunst ihr müsst nur das finden was euch am besten liegt.
In jedem von euch schlummert ein kleiner Künstler ihr müsst ihn nur finden und
heraus lassen.“ Dann sah sie zu Loki. „Selbst deine Streiche kann man als eine
Art der Kunst bezeichnen wenn auch eine etwas skurile.“ Überrascht erwiderte
Loki ihren Blick, mit so etwas hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Dann überkam
ihn ein breites Grinsen denn plötzlich mochte er Iris irgendwie, vor seiner
Kunst wie sie es selbst bezeichnete würde sie das trotzdem nicht bewahren. Die
schwarz haarige die neben Loki saß beugte sich zu ihm rüber und flüsterte.
„Wenn du ihr Streiche spielen willst bin ich gerne dabei ich kann die nicht
ausstehen!“ mit einem Grinsen sah Loki zu ihr. „Und du bist?“ „Morrigain“
antwortete sie knapp. „Und warum sollte ich dich an meinen Streichen teil haben
lassen? Nur weil du sie nicht magst?“ Morrigain nickte nur und sah ihn schon
fast entschlossen an. „Nagut von mir aus.“ Während Iris noch einige Fragen von
anderen Schülern beantwortete heckten Loki und Morrigain sich einige Streiche
für sie aus.
…Durch die
Nebel sah sie auf einmal eine Gestalt, die im goldenen Tuche gekleidet war mit
einem goldenen Lorbeerkranz auf dem goldblonden Haar.
„Zeus-sama!“
Die dunkle Königin verneigte sich.
„Was führt
Euch hier her?? Wollt ihr Euren Bruder besuchen???“
„Nein.“,
lachte der Götterkönig leicht amüsiert. „Es hat aber auch mit Hades zu tun,
aber ich bin wegen dir hier.“
„Mir?“
„Es wird an
der Zeit, dass du was über die Menschen lernst. Dieses Jahr wirst du dein Reich
verlassen.“
„Aber warum…
warum sollte ich etwas über die Menschen lernen? Die haben eh alle Angst vor
mir…“
„Das geht
schon. Außerdem könnte es deinem Vater helfen. Das menschliche Herz ist stärker
als es scheint und konnte unseren Untergang verhindern.“
Sie sah ihn
erstaunt an, bevor sie mit Tränen in den Augen den Kopf sank und leise „Vater…“
flüstert.
„Was muss
ich tun Zeus??“, fragte sie ernst und entschlossen.
„Hades und
Apollon werden dir alles erklären. Mach dich aber auf ein Jahr voller
Überraschungen gefasst. Aber eines noch… Sei erfolgreich um unserer aller
Willen…“
Hekate
öffnete die Augen. Das grelle Licht der Morgensonne schmerzte ihr kurz in den
Augen. Sie kniff grummelnd die Augen zu und zog die Decke über den Kopf.
„Warum hat
mich Zeus in so ein helles Zimmer gesteckt?? Der weiß doch, dass ich es dunkel
mag…“, brummte sie, während ihre Augen sich an die Lichtverhältnisse gewöhnten.
Sie dachte an den Traum vorhin. Knapp einen Monat zuvor hatte sich eben diese
Szene abgespielt und jetzt ist sie hier.
„Sorge dich
nicht Vater… Ich werde dich retten…“ Seufzend setzte sie sich auf.
Da entdeckte
sie im Bett gegenüber eine Gestalt mit blauschwarzen Haaren und Muttermal
unterm Auge.
„Hey!“
Das Mädchen
erwachte und blickte sie nervös an.
„Bist du
meine Zimmergenossin?“, fragte Hekate.
„Warum sollte
ich sonst hier schlafen, Gréigis?“
„Was?!“
„Du bist
doch eine Gréigis, eine Griechin,
oder?“, antwortete das Mädchen knapp und immer noch nervös.
„Ja… woher
weißt du das?“
„Hm… hat mir
die silberhaarige Zopfträgerin gestern erzählt. Ich muss aber zugeben, dass du
mir Angst machst.“
„Artemis…
Warum hat Zeus mich nicht mit meiner Cousine zusammen getan.“
„Ein guter
Krieger beherrscht seine Angst, deshalb muss er mich mit dir zusammengesteckt
haben. Ich bin nämlich die irisch-keltische Göttin des Krieges und des Todes.“
„Aha… nun
dass ich dir Angst mache tut mir leid, aber das ist meine Natur. Ich bin die
griechische Göttin der Magie und Dunkelheit. Auch wenn die Dunkelheit Schutz
bietet haben alle zuerst Angst davor.“
„Stimmt… Im
Schutz der Dunkelheit kann man am besten sich an den Feind anpirschen.“ Sie
grinste.
„Mein Name
ist Morrigain Bean Sí.“
„Hekate
Enodia…“
„Angenehm…“
Hekate griff nach einer Haarbürste auf dem Nachttisch und begann ihre langen,
schwarzen Haare zu kämmen. Morrigain wandte
sich um und zog ihr Oberteil aus um sich umzuziehen. Hekate entdeckte,
dass Morrigain eine große Tätowierung eines Raben über ihren gesamten Rücken
hatte.
„Was ist
das?!“ Morrigain guckte nur überrascht.
„Gefällt’s
dir?“
„Das ist ja
riesig!!! Und das trägst du auch in menschlicher Gestalt?? Oder ist das… Nein!
Das ist kein Fluchmal, wie bei meinem
Herrn. Das würde ich spüren!!!“
„Nein, kein
Fluch. Das hat einer meiner ersten Liebhaber gestochen.“ Morrigain klang stolz
und streichelte zärtlich über ihre tätowierte Schulter.
„Einer
deiner ersten???!!!“ Hekate war baff. „Wie viele hattest du denn?!“ Morrigain
dachte nach.
„Hm… ich
weiß es nicht mehr… aber jeder war was Besonderes.“ Sie kicherte amüsiert.
„Jeder hatte wohl gehofft König in meinem Reich zu werden… Hahaha, als ob!“
Hekate wurde rot.
„Du bist
Königin?! Und dann benimmst du dich so unsittlich?!!!“
„Nenne es
wie du willst… Mir machen Männer halt Spaß. Hast du etwa noch nie einen
Liebhaber gehabt?“
„Ähm… NEIN…
ich hab auch wichtigeres zu tun.“
„Hm… Und ich
hatte vorher Bammel vor einer jungfräulichen Königin gehabt. Bei dem Rang den
du hast kannst du dir ruhig einen Liebhaber anschaffen.“
„Ey!!! Halt
die Klappe!!!“ Morrigain lachte, das es wie ein Rabe klang.
„Wie klingst
du denn??? Wie ein Rabe??“
„Naja… Raben
sind meine Lieblingstiere. Wenn ich im Blutrausch bin, fliege ich mit ihnen
über die Felder und metzle alles nieder was mir entgegen kommt!“
„Jetzt
machst du mir Angst, Morrigain!“, gab Hekate zurück. „Ich bevorzuge Hunde…“
„Hunde?“
„Dass ich
mit unserem Wachhund Cerberus so gut klar komme, macht meinen Herrn etwas
neidisch…“
„So…“
Morrigain stand auf und ging zum Schrank, aber mit möglichst großem Abstand zu
Hekate.
„Ich weiß
noch, einmal war er entlaufen… Hat meinen Herrn quer durchs Feld geschliffen,
als er versuchte ihn zu fangen.“ Ein hexenhaftes Lachen erklang, das aber
erstarb als Morrigain zusammen zuckte.
„Was hast du
dann gemacht?“, fragte dann diese, während sie ein paar Klamotten aus dem
Schrank holte.
„Zuerst ihm
die Sicht genommen, indem ich ihn kurz erblinden ließ, da hat Cerberus endlich
auf gehört zu rennen. Und für seinen Ungehorsam habe ich ihn in die Nase
gebissen!“
„Was?!!!!
Ernsthaft???!!!“
„Naja, das
habe ich bei Leittieren in Rudeln gesehen, offenbar demonstrieren sie so ihre
Dominanz. Cerberus hatte sich aber seitdem benommen, besonders mir gegenüber.“
„Hm, du bist
komisch! Aber ich glaube so schlecht war die Entscheidung dieses Zeus nicht,
uns beide zusammen zustecken.“ Hekate bezweifelte dass, bevor sie sich umzog.
Die erste
Stunde war Geschichte bei Prometheus. Wenigstens war ihr erster Lehrer am
ersten Schultag ein Stammesbruder und zwar vom Volk der Titanen. Sie setzte
sich in die hinterste Ecke wo es am dunkelsten war. Am liebsten hätte sie sich
in ihr Bett verkrochen, aber sie dachte daran dass sie bestehen musste.
„Kate-Kate!!“
Sie hob den Kopf und ihr traten ein Junge und ein Mädchen auf sie zu. Obwohl
das Mädchen lange silberne Haare hatte, die als Pferdeschwanz ihren Rücken
runterliefen, und der Junge goldene kurze Haare hatte, hatten beide exakt das
gleiche Lächeln drauf. Allgemein waren sie vom Gesicht wie Spiegelbilder.
„Apollon,
Artemis…“ Sie lächelte ihrem Vetter und ihrer Base zu, die sich zu ihr setzten.
„Hast du gut
geschlafen, Kate-Kate?“, fragte der blonde Apollon.
„Es ging…
danke der Nachfrage.“
„Ich bin
ganz aufgeregt!!! Ich war die halbe Nacht wach!“, plapperte die silberhaarige
Artemis.
„Du bist
doch allgemein länger auf als ich, Arte-Arte. Wer sind den eure Zimmergenossen,
ihr beide??“
„Also meine
ist die irische Kriegsgöttin… eine ziemliche Lebedame, wenn ihr mich fragt.“
„Meine
Zimmergenossin ist auch aus Irland! Sie ist Feuergöttin.“, lachte Artemis,
während der Rest der Schüler eintrat. Ganz zum Schluss kamen zuerst ein
Rotschopf mit Zopf, ein dunkelblondes Mädchen mit Kruzifix und ein
dunkelhäutiges Mädchen mit schwarzen Haaren. Bei dem dunkelblonden Mädchen
spürte Hekate allerdings eine vertraute Präsenz, was sie normalerweise bei
ihrem Herrn Hades spürte. Was das für eine Göttin ist, fragte sie sich. Die
Nächste halbe Stunde achtet Hekate nicht auf ihre Umgebung, so dass sie nicht
mitkriegte dass der Rothaarige versuchte Prometheus dreimal einen Streich zu
spielen. Erst als sie den Satz „Ich weiß schon was jetzt kommt passt mal auf.“
hörte, richtete sie ihren Blick auf. Das dunkelblonde Mädchen gab ein „ Oh oh.“
Von sich.
„Was ist
denn jetzt???“, fragte sie sich als der Rothaarige vorne am Lehrerpult stand
und grade einen Papiertrichter zusammengerollt hatte, worauf „Klassenclown“
stand.
"So und
jetzt erklärt uns Fräulein Hellea uns nun, was es mit Herrn Laevateins‘ Präsent
so auf sich hat! Wenn du dafür aufstehen würdest, damit alle dich hören, wäre
das wirklich nett!", sagte Prometheus und dabei seine Tasche von einem
Hocker nahm und den in die Ecke stellte. Diese zuckte ängstlich zusammen und
fragte: „Aber ich muss mir nicht auch so eins aufsetzen, oder?!". Doch
Prometheus entgegnete nur lächelnd: "Nein, du nicht! Außer du benimmst
dich hier nicht! Sonst bekommt nur unser guter Loki eins!" Der rothaarige
Loki bekam den Trichter einfach auf den Kopf gesetzt, wie ein Hut. Die
dunkelblonde kam zum Pult und erklärte dass in der Menschenwelt sowas im
Unterricht als Strafe galt, so einen Hut aufgesetzt zu bekommen und sich für
eine Viertelstunde in die Ecke zusetzten. Das blühte Loki auch und er saß dann
den Rest der Stunde in der Ecke.
„Armer
Wicht…“, kommentiert Hekate grinsend und machte sich wieder Notizen.
Es folgte
die nächste Stunde: Kunst. Iris die ihre Lehrerin war stellte sich vor und erklärte
ein paar Sachen zum Thema Kunst. Zuerst sollten die Schüler ein paar Bilder
malen, die ihrer Meinung nach ihre Persönlichkeit darstellt. Wären Hekate
lustlos die Leinwand bemalt sah sie wie Morrigain und Loki miteinander im
Flüsterton redeten.
„Was soll
das? Das ist keine Kunst…“ Dann wandte sie den Kopf zur anderen Seite und
entdeckte den grauhaarigen Hödur von gestern. Der saß nur hilflos bei seiner
Leinwand und starrte vor sich hin.
Sie ging
rüber zu ihm.
„Hey, was
ist denn??? Warum machst du nix??“
„Mir fällt
nix ein…“, antwortete er nur und wandte den Blick ab.
„He… das
muss kein Meisterwerk werden. Fang doch mit deiner Lieblingsfarbe an.“ Dabei
lächelte sie ihn an.
„Ich… habe
keine Lieblingsfarbe…“
„So’n
Quatsch, jeder hat eine!“
„Ich
nicht…“, widersprach Hödur energisch.
„Geh weg von
ihm!!!“, zischte Balder und kam zu Hödur.
„Hey! Ich
wollte ihm nix!!!“
„Lass meinen
Bruder in Ruhe!!!“
„Hrinhorni!!
Enodia!! Nicht streiten!!“, rief Iris. Murrend ging Hekate zu ihrem Platz und
Balder half Hödur sich für eine Farbe zu entscheiden, die er dann schwungvoll
auf die Leinwand pinselte.
Iris ging
umher und betrachtete die Werke ihrer Schüler. Sie kam dann zu Loki.
„Na Loki?
Was haben wir da??“
„Tja,
Iris-sensei ich dachte an Feuer halt und habe mich deswegen für rot und gelb
entschieden…“
„HUCH!!!“
Iris zuckte zusammen als sie spürte wie etwas über ihren Hintern strich. Sie
drehte sich um und erblickte Morrigain.
„Verzeihung
Sensei…“, antwortete Morrigain mit überfreundlichem Ton. „…aber Sie hatten
einen Fussel auf ihrem Rock!“ Loki konnte aber einen breiten Pinselstrich in
grellem grün auf Iris‘ Rock sehen und grinste.
„Du hast
mich aber ganz schön erschreckt, junges Fräulein… HEY!!!“ Dieses Mal über den
Rücken.
„‘Tschuldigung!“,
meinte Loki. „Da war noch ein Fussel“ Iris verzog ihre Miene und ging. Die
Klasse kicherte leicht, wegen Iris bemalter Kleidung. Ein rotbraunhaariges
Mädchen hob zaghaft die Hand.
„Iris-sensei?“
„Ja
Gullveig?“, fragte sie freundlich.
„Sie haben…
Sie wurden… ihre Kleidung ist bemalt…“ Iris betrachtete mit Hilfe eines
Spiegels ihre Rückseite.
„Tatsächlich!
Bean Sí, Laevatein! Ihr wolltet mich wohl zum Kunstwerk machen! Netter Versuch.
Danke Gullveig für den Hinweis.“ Da wandte sie sich wieder der Tafel zu.
„Kleine
Petze! Mann… Das ist nicht genug…“, maulte Loki leise.
„Dann,
nächster Streich…“ Morrigain zwinkerte.
Fast am Ende
der Stunde wurden alle aufgerufen ihre Bilder vor der Klasse vor zu stellen.
Apollon, Artemis, Balder und Hödur stellen je zu zweit vor. Hekates und Hades
Companion Thanatos, der griechische Todesgott musste an seines Bruders Hypnos
statt, dessen Bild vorstellen weil der im entscheidenden Augenblick ein genickt
war. Als Morrigain zur Tafel ging, drücke Loki ihr noch einen Springteufel in
die Hand. Er zwinkerte ihr zu, Morrigain erwidert. Iris betrachtete das Bild
welches aus mehreren wilden Grauschattierungen mit ein paar blutroten Spritzern
bestand.
„Oh
Morrigain…“, meinte Iris „…das ist recht… ähm…“
„Wild?
Brutal???“, antwortete diese grinsend, während sie den Springteufel in Iris‘
Tasche gleiten ließ. Loki hatte eine Schnur bei sich mit der er den
Springteufel springen lassen konnte.
„Kontrastreich…
ja, das ist es!“, antwortete Iris. „Wenn auch recht farblos für meinen
Geschmack, aber als Regenbogengöttin bin ich auch Farben gewöhnt. Bitte stelle
es uns vor…“ Und Morrigain erzählte, dass das Bild von eine ihrer Schlachten
inspiriert war. Als sie endete, endete auch die Stunde, es gongte zur Pause.
Iris wollte grade die Tasche aufmachen, da sprang ihr urplötzlich eine Fratze
entgegen. Vor Schreck ließ sie die Tasche fallen und fiel fast rücklings hin.
Loki und Morrigain brachen in schallendes Gelächter aus.
„LAEVATEIN!!!
BEAN SÍ!!! Ihr werdet heute Nachmittag nachsitzen, bei Thoth!!! Unerhört ihr
beide!!!“
„Super! Zwar
müssen wir nachsitzen, aber dafür war das ein Kracher!“, freute sich Loki, als
er und Morrigain die Klasse verließen.
„Nachsitzen…
bei ihm…“, gurrte Morrigain erwartungsvoll und rot im Gesicht. Loki stuzte,
beachtete sie aber nicht weiter.
Endlich
Pause!
Einige
eilten zum Kiosk, andere hatten sich schon vor dem Unterricht was gemacht.
Dionysos hatte mal wieder im Unterricht geschlafen und war deshalb einer der
letzten die zum Kiosk eilten. Thor ging grade mit einem Riesen-Pack Sandwiches
mit je viel Schinken, Käse und Marmelade, offenbar hatten seine Freunde ihn
geschickt um für sie alles zu besorgen. Der Kioskarbeiter, ein rothaariger Mann
mittleren Alters, der Dionysos komischerweise vertraut vorkam, konnte ihm nur
ein Sandwich mit Tunfisch anbieten. Etwas mürrisch, aber durch den Hunger
gewillt, nahm er es. Auf den Weg zurück in den Hof, dachte er nur sehnsüchtig
an seine Weinstöcke und hoffte dass sehr rasch die Trauben reif wurden. Grade
als er in sein Brot beißen wollte, entdeckte er am anderen Ende des Hofes das
honigblond gelockte Mädchen von gestern. Sie saß allein auf einer Bank und
wollte auch ihr Frühstück verzehren. Als Dionysos sie da sah, musste er
lächeln. Er war seit gestern fasziniert von ihr. Etwas an ihr fand er reizend,
ob es ihre neugierige aber etwas scheue Art war, wie bei einem Waldtier? Der
Blick ihrer rotbraunen Augen? Oder der Geruch von Honig, der gestern von ihr
ging?
Das
Tunfisch-Sandwich brauchte er nicht mehr, nur wohin damit? Da entdeckte er bei
einer anderen Bank einen Haufen herrenloser Taschen.
„Immer noch
besser als es wegzuschmeißen…“, dachte er sich und stopfte es heimlich in eine
der Taschen. „Der Besitzer freut sich vielleicht sogar.“ Dann setzte er sein
feinstes Feiertags-Lächeln auf und trat auf das Mädchen zu.
„Hallo…“ Das
Mädchen guckte überrascht auf, als sie sich grade ihrem Frühstück zuwenden
wollte, das aus ein paar Scheiben Vollkornbrot bestand die mit Butter und Honig
bestrichen waren.
„Ach,
Hallo.“ Auch sie lächelte.
„Warum so
allein?“
„Ich warte
nur auf Brigid-sama und Morrigain-sama.“
„Kann ich
mich bis dahin zu dir setzten?“
„Ähm… ja,
warum nicht?“ Und der rothaarige Grieche setzte sich neben sie. Wenn er gekonnt
hätte, hätte er geschnurrt wie ein Kater vor einem Topf Sahne. Er sah dann auf
ihre Brote.
„Sieht
lecker aus. Darf ich eins haben?“
„Ja…“ Sie
gab ihm eins ab und er bis herzhaft rein. Kurzzeitig musste er an seine
Kindheit bei den Nymphen denken, wo sie ihm auch mit Milch und Honig gefüttert
hatten. Er fühlte sich immer besser, dabei hatte er heute noch keinen Tropfen
Wein getrunken.
„Es klingt
etwas dumm aber, mir ist dein Name entfallen. Wie heißt du nochmal?“
„Meduna…“
„Meduna… Ein
sehr schöner Name…Und wo kommst du her?“
„Aus
Gallien.“
„Gallien?“
„Naja… die
Menschen nennen es heutzutage Frankreich…“
„Ach so.“ Er
lächelte trotzdem, so das Meduna peinlich berührt wegguckte.
„Und was für
‘ne Göttin bist du? Wofür ich zuständig bin hab ich dir gestern schon gesagt…“
Er rutschte näher zu ihr, was Meduna unangenehm wurde.
„Äh… ich bin
Göttin der Heilung… und des Mets…“
„Met?“
„Honig-wein.“
„Seit wann
kann man aus Honig Wein machen? Bei mir ist er nur aus Trauben.“
„Das kann
ich schon immer… Kennst du etwa keinen Met?“
„Nein, ich
bin zwar auch Gott des Weines, aber sowas kenne ich nicht.“
„Für mich
ist das normal…“ Sie aß unbeeindruckt ihr Brot.
„Wer
herrscht den über Gallien? Eine deiner Freundinnen?“
„Nein!
Teutates ist Herrscher der gallischen Götter. Morrigain und Brigid sind aus
Irland.“
„Habt ihr
etwa keinen einheitlichen Herrscher, so wie wir Griechen?“
„Nein, wir
sind in Stämme aufgesplittert. Da gibt es zum Beispiel die Gallier, Iren und
auch Iberer, Pikten und Briten. Nur wenige Götter werden von allen Stämmen
verehrt, wie mein Lehrmeister Belenos, der große Heiler.“
„Ach so, ich
dachte nur weil du „–sama“ zu deinen Freundinnen sagtest.“
„Ne! Das
liegt daran, dass Morrigain ein eigenes Königreich in Irland hat und Brigid ist
die Tochter vom Herrscher der irischen Götter, darum sagte ich „–sama.“ “
„Dann ist
alles klar…“ Dionysos strich sacht mit dem Finger über ihre Hand, die neben
seiner lag.
„Sag mal…
Hast du schon einen Freund?“ Jetzt grinste er verschmitzt und Meduna zog ihre
Hand weg.
„N…Nein!
Warum fragst du das jetzt?“
„Ich war
neugierig… Ich dachte mir…“ Er rückte noch näher und guckte ihr tief in die
Augen. „…so ein hübsches Ding wie du, gehört schon einem glücklichen Mann.“
Sacht wollte er nach ihrer Hand fassen, doch Meduna stand, puterrot im Gesicht
auf.
„Also, ich
bitte dich!!! Wir kennen uns doch garnicht!!!“
„Was denn?“
Dionysos guckte sie verwirrt an. „Ich hab doch garnichts gemacht…“ Meduna
wollte ihm was entgegensetzten, brachte aber kein Wort heraus.
„He
Meduna!!!“ Zwei weitere Mädchen erschienen.
„Brigid-sama!
Morrigain-sama!“ Meduna kam ihren Freundinnen entgegen.
„Lass das
–sama weg!“, lachte Brigid. „Ich bin Künstlerin und keine Königin!“
„Du kannst
mich auch nur Morrigain nennen.“, fügte Morrigain hinzu und warf einen Blick
auf Dionysos.
„Hey,
Glückwunsch! Gleich am ersten Tag einen Mann abbekommen und noch dazu ein recht
hübscher.“
„ER IST
NICHT…!!! Er hat sich nur daneben gesetzt!! Das ist alles!“
„Ja stimmt,
ich hab mich nur mal dazu gesetzt…“
„Gehen wir
lieber…“, meinte Brigid und sie ließen Dionysos allein.
„Wollen wir
uns zu Urania setzen? Sie ist voll nett!“, sagte Meduna.
„Gern, warum
nicht?“, antwortete Brigid.
„Solange wir
nicht dem Katzen-Gör von gestern über den Weg laufen…“, kommentierte Morrigain.
„Wieso?“
„Erzählen
wir dir ein anderes Mal…“, sagte Brigid.
Auch Hekate
war draußen mit ihrem Frühstück. Am Kiosk hatte sie es geschafft einen
Schoko-Muffin zu erwischen, auch wenn sie dem Verkäufer mächtig Angst eingejagt
hatte. Sie sah unter einem Baum Artemis und Urania. Sie wollte sich zu ihnen
setzten, da kamen aber die keltischen Göttinnen um sich dazu zusetzten.
Seufzend ging sie wieder, sie wollte den Keltinnen keine Angst einjagen. Da
entdeckte sie bei zwei Bänken ihren Herrn und dessen Diener.
„Thanatos!
Hypnos! Hades-sama!!“ Rasch ging sie zu ihnen.
„Guten
Morgen Hekate.“, antwortete Hades freundlich, der sich eine weitere Erdbeere
gönnte.
„Hm… ach,
Morgen…“, säuselt Hypnos der kurz eingenickt war.
„Hast du
etwa schon wieder nicht geschlafen??“, fragte Thanatos genervt.
„Du weißt
doch… an fremden Orten schlafe ich schlecht…“, schmollte Hypnos.
„Mein
Zimmergenosse hat aber einen ähnlich tiefen Schlaf wie du. Ich musste ihn wecken
indem ich ihm mein Kissen ins Gesicht schmiss.“
„Wer ist
dein Zimmergenosse, Thanatos?“, fragte Hades neugierig.
„Der
nordische Dunkelgott, Hödur oder so heißt er…“
„Der
Grauhaarige?“, fragte Hekate, woraufhin Thanatos nickte. „Ich hab ihn schon
gesehen. Meine Zimmergenossin ist die irische Kriegsgöttin.“
„Nicht
Artemis?“, fragte Hades.
„Nein… Aber
diese Morrigain scheint mutiger zu sein als ich dachte…“
Auf einmal
ertönte ein lauter Schrei von einen der anderen Bänke.
„WELCHER
HOHLKOPF HAT MIR DEN STINKEFISCH IN DIE TASCHE GESTECKT!!!?????“ Der Schrei kam
von Loki, der das Tunfisch-Sandwich in seiner Tasche entdeckt hatte. Thor,
Balder und Hödur waren auch über Lokis Reaktion überrascht. Mit zwei Fingern
packte er es angewidert aus.
„Pfui
Spinne!! Wuäh!!!“ Er guckte sich nach einem Schuldigen um und entdeckte Takeru
der bei seinen Brüdern Akira und Tsukito saß.
„DU WARST
DAS, DU FISCHKOPF!!!“, rief Loki und stapfte auf ihn zu.
„Was?!
Ich?!“
„Ja wer
sonst?!“ Im Hintergrund zog sich Dionysos zurück, er war ja der wahre
Übeltäter.
„Wer ist
hier Meeresgott und geht anderen auf den Sack?! Du!“
„Ey, ich war
das nicht!!! Ich hab hier Bento und brauch keine Sandwichs zu verstecken!!“
„Steck dir
deinen Tunfisch sonst wohin!!“ Loki schmiss mit dem Sandwich nach Takeru, der
wich aber rechtzeitig aus und es landete klatschen und ein spitzer
Mädchenschrei war zu hören.
„Baaahhh!!!
Meine Bluse!!!“ Loki hatte Hekate am Dekolleté erwischt und nun war ihre
Kleidung vollgeschmaddert.
„Verdammt
nochmal, Loki musste das sein?!“, schimpfte Thor und verpasste ihm eine
Kopfnuss. Während Loki sich den Kopf rieb, holte Thor ein Taschentuch hervor
und ging zu Hekate rüber.
„Tut mir
leid, aber mein Freund kann ein echter Dummkopf sein! Ich mach das weg…“ Er
wollte schon mit dem Tuch versuchen Hekate das Zeug wegzuwischen, doch die
reagiert blitzartig mit einer Maulschelle.
„FASS MICH
NICHT AN, DU FLEGEL!!!“ Thor war auf seinen Hintern gelandet und rieb sich
jetzt die Wange.
„Aua… Ich
hab dich aber garnet angefasst…“
„Wolltest du
aber! Lüstling!!“ Mit knallroten Wangen, ging sie davon um ihre Kleidung zu
waschen.
„Au…“ Thor
rappelte sich auf während alle ihn anstarrten.
„Hekate hat
das Temperament ihrer Mutter, aber sei froh dass ihr Vater das nicht gesehen
hat.“, kommentierte Hades mit ernstem Gesicht.
„Aber ich
habe sie wirklich nicht begrabschen wollen!!!“
„Du hattest
ja keine Angst vor ihr.“, kam es von Hypnos.
„Was?!“
„Stimmt… Du
hast dich nicht vor ihr gefürchtet!“ Auch Thanatos sah Thor mit einem
erstaunten Blick an.
„Na und?
Warum sollte ich Angst vor ihr haben???“ Thor ging und schliff Loki an seiner
Jacke hinter sich her.
Nach der
Pause war dann Handwerksunterricht angesagt. Die keltischen Göttinnen
erreichten zuerst den Klassenraum. Dort stand ein weißblonder Mann mit Bart und
grauen Strähnen im Haar. Unter seiner Lehrerjacke hatte er ein Tunikahemd an,
mit einem Aufdruck der den Keltinnen sehr vertraut vorkam. Brigid erkannte den
Mann.
„Onkel
Lugh!!!! Onkel Lugh!!!“
„Brigid!“,
lachte der Mann strahlend und nahm sie
in den Arm.
„Onkel, du
bist hier?!“
„Natürlich,
kleines Fünkchen. Ich bin hier.“ Im Hintergrund versteckte sich Morrigain
hinter einer Säule. Meduna wunderte sich, sagte aber garnix.
„Was Machst
du hier? Hat Papa dich geschickt um nach mir zu sehen???!!“
„Nein, das nicht.
Ich bin hier, weil ich Handwerk unterrichte und weil ich der Vertrauenslehrer
der Jungs bin.“
Brigid
quietschte vor Freude und hopste rum.
„Du mein
Lehrer???!!! Oh, wie toll!!! Dann werden wir wieder viele Sachen machen, wie
früher!!“
„Ganz genau,
Fünkchen. Aber im Unterricht nenne mich bitte Sensei und nicht Onkel,
verstanden Brigid?!“
„Na gut,
Onk… äh ich meinte Sensei.“ Lugh lachte nur amüsiert, woraufhin der Rest der
Schüler kamen.
Die Schüler
verteilten sich gleichmäßig an die verschiedenen Werkbänke und Lugh ging zum
Pult.
„Einen
schönen guten Morgen liebe Schüler. Ich bin Lugh Samildánach, einer der
irischen Götter und ab heute euer Handwerkslehrer.“ Die Schüler hörten ihn
aufmerksam zu. Seltsam war das Lugh zu leuchten schien. Dieser wandte sich dem
Klassenbuch zu. Loki, der sich mit Thor in die mittleren Bänke verschlagen
hatte, kicherte erwartungsvoll. Lugh wollte grade das Buch aufmachen, da musste
er feststellen, dass der Buchschnitt, also da wo man das Buch öffnete, zugeklebt
war. Loki kicherte noch doller und Lugh guckte in die Runde. Ungerührt, zückte
er ein Messer und entfernte geschickt und schnell den Buchrücken und öffnete
das Klassenbuch. Der zusammengeklebte Buchschnitt war jetzt der neue
Buchrücken, nur musste man in verkehrtherume Richtung blättern. Lugh störte das
nicht.
„Also wo
waren wir stehen geblieben?“, fragte er als wäre nix gewesen. Loki fiel fast
die Kinnlade vor Überraschung runter. Der alte Sack hatte bei seinem Streich
einfach den Spieß umgedreht. Zuerst verlas er die Namen der Schüler, nur bei
Morrigain stockte er kurz und guckte entsetzt auf die Liste, dann in die Schar.
Morrigain zog unmerklich den Kopf ein. Lugh räusperte sich und sprach: „Ich
will zuerst eure handwerklichen Grundkenntnisse prüfen. Auf den Tischen liegen
Material und Aufgabenlisten. Am Ende der Stunde überprüfe ich alles und wir
machen ein paar Vorschläge was wir bauen werden. Okay, dann auf geht’s!“
Die Schüler
begannen dann zu hämmern, zu schleifen, zu feilen etc. Loki ärgerte sich immer
noch dass sein Streich misslungen war und grübelte über seine nächste
Schandtat. Lugh ging während die Schüler arbeiteten rum und guckte. Etwas
später wandte er sich zu Loki.
„Junge,
brauchst du Nägel?“, fragte Lugh freundlich lächelnd und hielt Loki eine kleine
Schachtel entgegen.
„Ähm… ja…
danke…“ Loki nahm das Pappschächtelchen und versuchte den Deckel auf zu machen.
Lugh wandte sich unterdessen den Gebrüder Dioskuren, Apollon und Dionysos zu.
Loki zog am Deckel, er brauchte etwas Kraft, bis der Deckel aufklappte, es
„Buff!“ machte und Lokis Gesicht voll Sägemehl war. Die Klasse brach in lautes
Gelächter aus und auch Lugh lachte herzlich.
„Ja, ich
kanns immer noch! So wie früher!“
„Sie… Sie
haben mich reingelegt???!!!!!“, schimpfte Loki zornig.
„Ja, ich
weiß. Zeus und Prometheus haben mich bereits vor dir gewarnt, Loki Laevatein.“
Er lächelte nur.
„Gott des
Feuers und des Unheils. Du erinnerst mich stark an mich selber als ich in
deinem Alter war. Da habe ich auch den Leuten auch gerne Streiche gespielt.“
„Echt? Wann
soll das gewesen sein? Zur Zeit der Neandertaler???“, fragte Loki, denn er erwartete
das nicht von einem Lehrer.
„Nein, aber
Menschen-Mädchen habe ich in der Bronzezeit gerne Streiche gespielt. Ich weiß
noch, damals… da hatte eine Gruppe Mädchen am Fluss gebadet und ich habe ihnen
heimlich die Kleider entwendet.“ Die Mädchen in der Klasse zischten empört und
die Jungs gaben beeindruckte Laute.
„Onk… äh
Sensei, ist das wahr?“, fragte Brigid.
„Ja… Die
Mädchen bekamen ihre Kleider nur dann zurück, wenn jede von ihnen mir einen
Kuss gab. Die besonders Hübschen sogar zwei.“ Dabei grinste er spitzbübisch.
Loki starrte einfach nur den Lehrer an, das hätte er auch nicht von diesen
scheinbaren Saubermann von Lehrer erwartet. Lugh holte ein Tuch aus der Tasche,
damit Loki sich das Gesicht abwischen konnte.
„Also Loki,
wenn du das nächste Mal mir einen Streich spielen willst, musst du etwas früher
aufstehen. Dann bin ich aber auch nicht mehr so nett.“ Er streichelte ihm über
den Kopf als hätte er einen kleinen Jungen vor sich. Lokis Gesicht nahm die
Farbe seines Haares an, aber irgendwie konnte er diesem strahlenden Lehrer
nicht böse sein.
Nach dem
Unterricht als die Schüler die Klasse verließen, sagte Lugh noch: „Apollon
Agana Belea, Akira Totsuka und Balder Hringhorni, könntet ihr bitte zu mir
kommen???“ Die drei Angesprochenen guckten verdutzt, gehorchten aber. Als die
anderen aus der Klasse waren, standen die drei vor Lugh.
„Sensei,
haben wir irgendwas falsch gemacht?“, fragte Apollon nervös.
„Nein, keineswegs.“
„Was Loki
heute gemacht hat tut mir leid, Sensei.“, entschuldigte sich Balder aber Lugh
gluckste als Antwort.
„Nein das
ist es auch nicht, aber ich habe euch herbei gerufen, weil ihr drei was mit mir
gemeinsam habt.“
„Was?!“,
fragten Apollon und Balder, Akira war still aber lächelte.
„Ratet mal…
was ist meine Zuständigkeit?“ Da guckten sich Balder und Apollon fragend an.
„Gott des
Handwerks?“, fragte Apollon. Lugh aber schüttelt den Kopf.
„Sie sind
Gott der Sonne, Lugh-sensei.“
„Korrekt
Akira.“, nickte Lugh zufrieden.
„WAS???!!!“
„Genauer bin
ich der irische Gott der Sonne und des Lichts. Wir vier haben also was
gemeinsam.“
„Sie können
nicht Gott des Lichtes sein!“, kommentierte Balder. „Sie ziehen niemanden in
den Bann!!“
„Wirklich?
Du glaubst mir nicht?“ Lugh grinste. Dann wandte er sich an Akira. „Akira, sei
mal so nett und öffne das Fenster.“ Dieser nickte nur und öffnete das Fenster.
Wenige Sekunden nachdem das geschah, flogen zwitschernd ein paar Vögel rein und
umschwirrten Balder. Lugh schloss aber konzentriert die Augen. Sein Haar schien
eine Spur heller zu werden, die grauen Strähnen in seinem Haar wurden silbern
und die Vögel umschwirrten jetzt auch Lugh. Alle staunten nicht schlecht.
„Wie… machen
Sie das?“, fragte Balder beeindruckt.
„Tja… ich
kann meine Aura kontrollieren, die so anziehend wirkt. Deshalb hege ich auch
keinen Hass gegen deinen Zwillingsbruder oder gegen deine Cousine, Apollon.“
„Stimmt…
Wollen sie das uns etwa beibringen???“, fragte Apollon.
„Natürlich…“,
antwortete Lugh, während er das Brustgefieder einer Blaumeise streichelte. „Was
glaubst du Apollon warum mich dein Vater mit offenen Armen angenommen hat? Ich
hatte zuerst meine Handwerks-Künste angeboten, das fand Zeus schon mal gut.
Aber als ich ihm denselben Trick gezeigt hatte wie euch dreien, war er sehr
begeistert.“
„Es wäre
sehr erweitern diese Fähigkeit zu erlernen, Sensei.“, meinte Akira.
„Ich würde
es gerne lernen Lugh-sensei!!! Bitte lehren Sie es uns!“ Balder klang ganz
aufgeregt.
„Das werde
ich euch lehren, obwohl Akira bei dir geht es noch, aber Balder, du strahlst
besonders schlimm. Genauso doll wie ich als ich in deinem Alter war.“
„Wirklich?!“
„Oh ja… Es
wurde mir zu lästig und alle kamen mir wie Heuchler vor. Jahrhundertelang habe
ich mich im meinem Heimatreich Tir Na Nog versteckt und habe alles versucht bis
es mir gelang. Und jetzt gebe ich mein Wissen weiter…“
„Gerne
Lugh-sensei!!!“, rief Apollon außer sich vor Vorfreude. „Lassen wir uns gleich
loslegen!!!“
„Habt ihr
aber nicht noch Unterricht bei Thoth??“, fragte Lugh.
„Das
stimmt!“, stimmte Akira zu.
„Und wir
fangen heute wieder mit Tennis an, Apollon!“, fügte Balder zu. Apollon meckelte
enttäuscht rum.
„Beim
nächsten Mal fangen wir an. Ich sage euch Bescheid.“
„JA!!“,
tönte es noch von den Jungs bevor sie rasch die Klasse verließen.
„ZEUS!!!!“,
donnerte später Lugh, als er die Tür zu Zeus‘ Thronsaal aufknallte und auf ihn
zu stapfte. Der König der griechischen Götter war sehr überrascht.
„Lugh, was
ist denn los?? Hat Loki es zu arg getrieben mit seinen Streichen???“
„Ich will
wissen, was diese Hure in meinem Klassenzimmer zu suchen hat?!“
„Na na
na!!“, tadelte Zeus mit ernsten Gesicht. „Ich verbitte mir dass die Schüler so
beleidigt werden!! Überhaupt von wem redet ihr??“
„Ihr wisst
genau von wem ich rede!!! Morrigain, diese Männerfresserin!!“
„Morrigain
Bean Sí? Okay, euer Bruder Dagda hat mir schon über ihr Lotterleben erzählt,
aber glaubt ihr nicht dass ihr ein bisschen übertreibt?“
„Dagda
dieser Narr! Wollte er dass sie herkommt?!“
„Ja das
wollte er.“, antwortete Zeus ruhig.
„Wie dumm
ist er eigentlich, er weiß doch dass sie eine Gefahr für alle männlichen
Schüler darstellt!!“ Lugh klang immer noch wütend. „Sie wird versuchen jeden zu
verführen! Und wenn sie sich weigern, tötet sie diese!!“
„Also bei drei
der Schüler bezweifle ich dass sie diese töten kann. Aber Dagda hat mir
versichert, dass sie sich benehmen wird… Er hat mir sein Ehrenwort gegeben.“
Lugh knurrte
wütend.
„Sie hat
euch persönlich was angetan, stimmt’s Lugh?“
Er wurde
still, antwortete dann: „Eure Söhne und euer eigener Bruder sind meine Schüler.
Wenn sie ihnen ein Haar krümmt, kommt nicht heulend zu mir gekrochen! Ich habe
euch gewarnt!!“
Lugh verließ
wütend den Thronsaal und ließ Zeus unbeeindruckt zurück.
Mit einer katzenhaften Eleganz setzte sich Sachmet hinter ihr Pult. Die letzten Unterrichtsstunden waren für sie wie der reinste Horror gewesen. Erst hatte dieser...rothaarige Clown es gewagt dauernd den Unterricht zu stören, dann hatte er im Kunstunterricht auch noch die Lehrerin bemalt. Außerdem fragte sich die Göttin, was sie bloß mit Kunst und Handwerk anfangen sollte. Sie war eine Rachegöttin verdammt, keine Handerksgöttin. Nach der Schule, so beschloss Sachmet, würde sie sich diesen Loki einmal verknöpfen gehen, denn es gab nichts schlimmeres für sie, als undisziplinierte Menschen. Inständig hoffte sie, dass bei Toth-Sensei ein wenig mehr Zucht und Ordnung herrschte. Doch es kam nun noch besser, als sich ausgerechnet ihre Schwester Bastet vor sie setzte, fröhlich mit einer Freundin schwatzte, die sie jetzt schon hasste. Links von ihr nahm ein Junge mit weinfarbenen Haaren platz und rechts der Scherzkeks, über den sich Sachmet eben noch aufgeregt hatte. Scheinbar bekam sie ihre Chance schneller als Gedacht. Doch ehe sie ihn ansprechen konnte, kam auch die Lehrkraft schon zur Türe hinein. Es handelte sich dabei um die blondhaarige Frau in dem prächtigen roten Kleid, Hera die Frau Zeus´. Hera trug dieses mal einen schwarzen Blazer, einen schwarzen fast knielangen engen Rock und eine weiße Bluse. An den Füßen steckten schwarze Pömps. Die Lippen rot geschminkt und die Augen mit einem bräunlichgoldenen Liedschatten versehen, sah sie mehr wie eine Geschäftsfrau aus, als eine Familiemutter. Sachmet sagte dieses Outfit eigentlich gar nichts, da sie diese Art Kleidung nicht kannte. Aber nicht die Schultrachte sollte ihre Aufmerksamkeit erhalten, sondern der Unterrichtsstoff. Gewichtig trat die Lehrkraft an den Pult und wollte gerade die Stimme erheben, als sie plötzlich zu schreien anfing und Sachmet die Sicht auf die Frau genommen wurde. Rosefarbener Rauch hüllte die Blondhaarige ein und brachte sie und die Schüler in der fordersten Reihe kräftig zum Husten. Schnell warf Sachmet einen kurzen Seitenblick auf den Rothaarigen und konnte an dessen hämischen Grinsen erkennen, das nur er dafür verantwortlich sein konnte. ziemlich wütend über die Störung stürzte sich die Löwin direkt auf den Schelm und zog ihm ihre Krallen einmal längst durch das Gesicht. "Du ehlender Störenfried, kannst du nicht einfach mal ruhe geben? Dein undiszipliniertes Verhalten nervt!!" fauchte sie ihn an, was ihre Schwester aus der Vorderreihe ordentlich zusammenzucken ließ, da sie sie nun auch bemerkt hatte. Die alte Wut kochte wieder hoch, während sie mit dem Clown eine Prügelei anfing, da dieser sich erst ordentlich beschwert hatte und sich jetzt zur Wehr setzte. Warum hatte ihr Vater Re in die Kriegsreihen geschickt und ihre Schwester im Palast behalten? Warum war Bastet verehrt und umworben worden, während man ihr nur furscht und Respekt entgegenbrachte? Warum war ihre Schwester das Ein- und Alles für ihren Vater und sie nur die ungeliebte Tochter? - In ihrer Wut gefangen, die die alten Wunden ihrer Vergangenheit bei ihr auslösten, nahm sie die Stimme Heras gar nicht wahr. Erst als Jemand sie von dem Pumukel zog, wurde sie sich ihrer Umgebung wieder bewusst und beruhigte sich wieder. Nachdem sich beide Parteien wieder beruhigt hatten, durch den kleinen Kampf zwischen den beiden, hatte es die gesammte Klae von ihren Stühlen gezogen, stellte man die beiden nebeneinander. Hera erhob dsa Wort, reichlich sauer: "Ihr beide kömmt die letzte Stunde bei Toth nachsitzen! Du, Loki, wegen diesem Streich und du Fräulein Sachmet, wegen dieser Prügelei hier!" wütend funkelte die blonde Frau die beiden Streithähne an und hielt sich ihren Rock fest, der, wie SAchmet bemerkte, ziemlich angekohlt war und nun einen hübschen freizügigen Blick auf ihre Oberschenkel preisgab. "Hah, ich muss schon nachsitzen!" warf dieser Loki ein, und verschränkte dabei grinsend die Arme hinter dem Kopf. "Da bist du auch noch stolz drauf?!!!" blaffte die Löwin ihn von an, die sich, zugegeben, nicht wirklich mit dem Gedanken, nachsitzen zu müssen, anfreunden konnte. In ihrer gesamten Alufbahn als schülerin war ihr sowas noch ie passiert und ihr war es jetzt schon peinlich Toth-Sensei so unter die Augen treten zu müssen. Beschämt senkte sie den Kopf, während alle Schüler wieder an ihre Plätze trotteten. "Ich gehe mir einen neuen Rock anziehen! In der zwischenzeit passt du hier auf, schließlich bist du der Schülersprecher, Apollon!" entdchied Hera danach und marschierte einfach aus der Klasse, während die ersten schon anfinden bunt durcheinander zu reden. Apollon war von seiner neuen Aufgabe wohl nicht so begeistert, denn er war aufgestanden und hatte ein nervöses "Hai!" von sich gegeben, um anschließend zu versuchen die Klasse zum Ruhig sein zu bewegen. Doch die nahmen das Sonnenscheinchen nicht ernst und legten jetzt so richtig los. Mit immer größer werdenden Schlagader, die gefährlich über ihrer Schläfe pochte, sah Sachmet dabei zu, wie alle anfingen laut durcheinander zu reden, die Plätze tauschten, damit sie mit den anderen reden konnten oder anfingen ein Mittagschläfchen zu halten. "Eins, zwei, drei,...!" zählte die Schwarzhaarige herunter, in der Bemühung sich zu beherrschen, schließlich wollte sie sich wegen diesen Deppen nicht noch eine Bestrafung einhandeln. "Haltet jetzt alle eure Klappe und setzt euch auf euren Platz!!!" mit einem lauten Knallen landeten ihre Hände auf dem Schreibpult, während die gesamte Klasse verstummte. Sachmet war am Dampfen, sas die anderen einschüchterte. Aus Angst vor der Raubkatze flüchteten die Schüler nun auf ihre Plätze zurück und die Schlafenden waren nun entgültig wach. Bis auf Hypnos, der sich die Augen rieb und fragend in die Runde blickte: "Häh, was´n passiert?!". Sachmet wollte ihn schon ermorden, doch dann ging die Klassentüre auf und Hera stand wieder im Raum. "Hier ist es ja still, ich hätte eigentlich ein glänzendes Chaos erwartet!" Hera schien wohl nicht so zufrieden mit dem ERgebnis, as Sachmet schon wunderte. Mit einem finsteren Blick gan Apollon schritt die Lehrerin an ihr Pult. Scheinbar konnte die Lehrkraft diesen Apollon nicht ausstehen. Der Schwarzhaarigen ging auf, dass Hera den Jungen mit der Aufgabe in die Scheiße hatte reiten wollten und das sie, Sachmet, ihm wohl unbewusst den Arsch gerettet hatte.
Bastet setzte sich mit ihrer Freundin in die vorletzte Reihe, sie
bemerkte ihre Schwester erst nicht hinter sich, da sie in ein fröhliches
Gespräch mit Gullveig vertieft war. Beide verstummten sofort als die
Tür aufging und die Lehrerin herein kam welche sich als Hera heraus
stellte. Als diese sich gerade an ihr Pult stellte und zu reden beginnen
wollte kam bloß ein erschrockener Schrei zustande, denn die blonde Frau
war plötzlich in Rosanen Rauch gehüllt ebenso wie die vorderste
Pultreihe der Schüler. Aber dieses überraschende Spektakel zog Bastets
Aufmerksamkeit nur kurz auf sich. Hinter sich hörte sie ein wütendes
Fauchen ubd wie Stühle umfielen. Erschrocken stellte Bastet fest das
ihre Schwester sich auf den rothaarigen Klassenclown gestürzt hatte und
ihn mit ihren Krallen im Gesicht verletzt hatte. Starr vor Schreck
konnte sie nur zusehen wie ihre Schwester mit dem Jungen eine Prügelei
begann. "Mach doch was du bist ihre Schwester." sagte Gullveig und
rüttelte leicht an ihrer Schulter, doch Bastet konnte nur den Kopf
schütteln. Sie hatte Angst. Angst vor ihrer Schwester, wenn sie so
wütend war konnte sie manchmal nicht mehr unterscheiden wer Freund oder
Feind war. Hera versuchte es stattdessen Sachmet zu ermahnen doch diese
reagierte nicht auf die wütende Stimme der Lehrerin, sie war wie in
einem Rausch gefangen. Erst als ein dunkelhäutiger,muskulöser Junge sie
von dem Rotschopf herunter zog kam sie wieder zu Sinnen und sah der
Reihe nach in die Gesichter ihrer Klassenkameraden. "Danke Mars." bekam
der Junge, der Sachmet noch immer festhielt, von Hera als Lob. Bastet
war noch immer geschockt, sie hatte Sachmet schon ewig nicht mehr so
gesehen aber trotzdem hatte sie sich instiktiv vor Gullveig gestellt um
sie zu schützen falls Sachmet auch auf andere los gegangen wäre. Hera
brummte Loki und Sachmet natürlich sofort Nachsitzen auf, was Loki
allerdings auch noch zu freuen schien. Danach übertrug Hera Apollon die
Aufsicht eh sie selbst das Klassenzimmer verließ um sich umzuziehen,
denn ihre Kleidung war angesenkt. Anscheinend war der Rauch doch nicht
so ungefährlich wie Bastet erst dachte. Mars hatte Sachmet mittlerweile
losgelassen. Doch statt das die Klasse auf Apollon hörte fing ein
munteres Geplapper an und jeder ging zu seinen Freunden um zu reden und
so mancher machte einfach mal ein Schläfchen. Bastet setzte sich mit
Gullveig wieder auf ihre Plätze immerhin wollte sie keinen Ärger
bekommen wenn Hera zurück kam. "Das meine Schwester so ausrastet."
nuschelte Bastet vor sich hin. "Ist mit dir denn alles ok Bastet-Chan?"
fragte Gullveig. "Dir stehen alle Haare zu Berge." meinte sie und strich
zögernd üb Bastets Nacken. "Ich hab ein ungutes Gefühl Gullveig."
meinte Bastet nur und in diesem Moment knallte es hinter ihr. Mit einem
erschrockenen Fauchen sprang Bastet von ihrem Platz auf und hörte ihre
Schwester hinter sich in ernstem und schon angsteinflößendem Tonfall
"Macht das ihr auf eure Plätze kommt und haltet endlich die Klappe!"
sofort war Ruhe in der Klasse und jeder machte sich schnell und leise
daran zurück auf seinen Platz zu gehen, auch Bastet setzte sich schnell
wieder hin. Sie hasste dieses Gefühl Angst vor ihrer Schwester zu haben,
wo sie ihr doch gleichzeitig so wichtig war. Ihr entkam ein leises
seufzen als sich schon wieder die Tür des Klassenzimmers öffnete und
Hera wieder herein kam. Das was von ihrer Unterrichtszeit noch übrig war
verging nur schleichend, als die Glocke läutete sprangen alle
regelrecht von ihren Plätzen auf und verließen schnell das
Klassenzimmer. Gullveig stolperte beim Verlassen des Raumes über ihre
eigenen Füße und wäre fast gestürzt, wenn sie vorher nicht jemand am Arm
festgehalten hätte. „Danke Ba…“ begann sie während sie sich umdrehte.
Überrascht stellte sie fest das es gar nicht Bastet gewesen war die sie
vor dem Sturz gerettet hatte sondern der lila haarige japanische Gott
den sie in der Stunde zuvor schon gesehen hatte. „Ähm Dankeschön.“
Meinte sie etwas verlegen und lächelte kurz. Ein rötlicher Schimmer
legte sich auf ihre Wangen. Der Junge ließ sie los. „Gern geschehen.“ Er
klang freundlich auch wenn sein Gesichtsausdruck sich nicht wirklich
dabei veränderte. „Du solltest etwas vorsichtiger sein wo du hin
trittst.“ Meinte er nur eh er aus der Tür ging. Gullveig sah ihm kurz
nach eh eine Hand, die sich auf ihre Schulter legte, sie aus den
Gedanken riss. „Hey Gullveig kommst du?“ Es war Bastet die sie
anlächelte. Gullveig nickte nur kurz und folgte ihrer Freundin dann,
allerdings nicht zum nächsten Unterricht sondern zu einem der
Außenpavillions da sie jetzt Pause hatten. Leider mussten die beiden
feststellen dass die Pavillions schon alle besetzt waren von anderen
Schülern. „Ach schade.“ Meinte Gullveig, allerdings hatte sie dabei ein
Lächeln im Gesicht. „Müssen wir uns wohl mit der Wiese begnügen oder?“
Ihre Freundin nickte mit einem Kichern. „Ja anscheinend schon, aber sei
es drum, in der Sonne ist es auch schön.“ Beide setzten sich auf ein
Stück Wiese dass von der Sonne angeschienen wurde und kramten dann ein
paar Brote aus ihren Schultaschen. „Schön endlich mal Pause zu haben.“
Meinte Bastet eh sie beherzt in ihr Brot biss. Gullveig nickte nur
zustimmend, denn sie hatte den Mund schon voll und kaute. Eine Lady
sprach ja nicht mit vollem Mund. Beide liesen ihre Blicke über das
Außengelände schweifen und bemerkten das die meisten sich Götter sich,
je nach dem aus welchem Land sie stammten, zu kleinen Grüppchen zusammen
gerottet hatten. Die einzigen die gemischt beisammen saßen waren die
paar Jungs die schon ihr zweites Jahr hier an der Akademie waren und
sich scheinbar recht gut verstanden. „Sag mal Bastet.“ Begann Gullveig
die ihr Brot bereits vertilgt hatte und ebenfalls zu den Jungs hinüber
sah. „Meinst du die anderen Götter und Göttinnen werden sich auch mal
alle zusammen so gut verstehen wie wir beide oder die Jungs da drüben?“
Bastet zuckte mit den Schultern. „Ich weis nicht genau aber es wäre
schön. Wir könnten sicher alle viel von einander lernen.“ Sie lächelte
Gullveig an und diese lächelte ihr zurück. Fröhlich redeten die beiden
den Rest der Pause noch mit einander. Niemand bemerkte das im Flur sich
einige der Schüler zusammen gesetzt hatten. Es waren hauptsächlich diese
die am schnellsten von der Akademie weg wollten, auch Bastets Schwester
Sachmet war darunter.
(Wird fortgesetzt)